In meiner Einsatzstelle, der PASCH-Abteilung im Goethe-Institut Shanghai, dreht sich alles um den Deutschunterricht an den Schulen im Großraum Shanghai. Für mich bedeutete das mich theoretisch wie praktisch mit Unterrichtsmethodik und Didaktik auseinanderzusetzen. Auf verschiedenen Lehrerfortbildungen und bei den alltäglichen Bürotätigkeiten sammelte ich Wissen, das ich als Unterrichtsassistentin direkt anwenden konnte. So betreute ich zum Beispiel eine "deutsche Ecke" an der Jincai-Oberschule oder reiste an eine Schule in Suzhou, um dort selber Stunden zu halten.
Sprachbarrieren überwinden
Vor meiner Ausreise hatte ich bereits ein Semester Sinologie absolviert. Ich musste mich also nur noch trauen zu sprechen – anfangs fiel mir das etwas schwer, doch ich habe mich glücklicherweise schnell eingelebt. Mein zweiwöchiger Intensiv-Sprachkurs war dabei sehr hilfreich. Zusammen mit einem anderen kulturweit-Freiwilligen habe ich zwei Wochen lang morgens drei Stunden Unterricht gehabt. Die beiden Lehrerinnen waren sehr aufgeschlossen, ich habe dort unglaublich viel gelernt.
"Klick" gemacht hat es, als mich in meinem Viertel eine alte Chinesin auf Chinesisch ansprach. Es standen mehrere andere Chinesen um uns herum, doch sie fragte direkt mich, ob ich wüsste, wo die DingXiangLu sei. Ich kannte die Straße und konnte ihr eine Wegbeschreibung geben. Durch solche kleinen Erfolge haben sich meine Hemmungen, selber zu sprechen, rasant aufgelöst.
Herausforderungen meistern
Viele Herausforderungen, die sich mir stellten, waren zum Glück meist einfach zu lösen. Eines der größten Probleme entstand, als ich zu Beginn der Sommerferien von einem Tag auf den anderen auf der Straße saß, da meine bisherige Unterkunft saniert werden sollte. Dank der tatkräftigen Unterstützung durch meine Ansprechpartnerin vor Ort fand ich dann doch noch eine Unterkunft für den Rest meines Aufenthaltes. Einzig mein Geld fürs Reisen fiel diesem Zwischenfall zum Opfer.